Donnerstag, 22. Dezember 2016

Smartphone unterwegs am Leben halten

Das Smartphone ist eigentlich immer dabei, nicht nur beim Radfahren. Auf Radtouren kommt es in verschiedenen Rollen zum Einsatz:

  • Dokumentation (GPS-Track, Fotos, Videos, ggf. sogar Live-Tracking
  • Navigation (Kartenapps oder Komoot z.B.), ggf. auch Wikipedia
  • Kommunikation/soziale Netzwerke
  • diverse andere Anwendungszwecke: "Kriege ich bei dem Bahnhof einen Zug nach Hause? etc.
Aber die Dinger brauchen Strom, schon mehrstündige Touren startet man am Besten mit voll geladenem Akku. Wenn die Touren noch länger werden, dann braucht es mehr Aufwand und Vorbereitung, um die Dinger am Laufen zu halten. Genauso ziehen niedrige Außentemperaturen die Leistungsfähigkeit der Akkus nach unten.
Ich möchte nachfolgend meine Erfahrungen/Ideen/Strategien dafür schildern:

Strom sparen
Naheliegend ist ein sparsamer Einsatz des Telefons unterwegs, aber es gibt noch ein paar weitere Dinge. Die meisten Betriebssysteme für die Mobiltelefone bieten einen Stromsparmodus in den Systemeinstellungen an, den man auch manuell aktivieren kann und nicht erst wenn der Akku bei 10% angekommen ist. Dabei werden diverse Hintergrunddienste deaktiviert, die Displayhelligkeit und auch die automatische Abschaltung angepasst. Achtung: je nach OS wird beim Nachladen der Stromsparmodus auf unterschiedliche Art wieder deaktiviert. 
Bei Übernachtungen ohne Nachlademöglichkeit habe ich das Telefon in der Nacht komplett abgeschaltet, das gleiche gilt für einen längeren Aufenthalt in einer Region ohne Empfang/schwachem Empfang.
Für manche Regionen/Touren ist ggf. auch der Einsatz einer Papierkarte besser, weil die dann doch mehr Überblick bieten. Ein lesenswerter Artikel dazu findet sich hier. Alternativ reduzieren Offline-Karten auf dem Gerät ebenso den Stromverbrauch unterwegs.



Nachladen unterwegs
Das gibt es ja verschiedene Möglichkeiten:
Für eine Tour übers Wochenende ohne Zugriff auf richtige Steckdosen reicht meist eine der oft zu findenden Powerbanks. Je nach Größe sind dann eine bis mehrere Nachladungen möglich. Sofern die Powerbank vollgetankt mit auf Tour geht.



Bei Touren über mehrere Tage sollte man schauen, ob man beim Einkehren oder Pausen in öffentlicher Infrastruktur nicht ggf. eine Steckdose nutzen kann. Sofern das passende Ladegerät im Rucksack ist... eine höfliche Nachfrage hilft da weiter.

Bleibt dann noch die mobile Stromsäule im Rad, der Nabendynamo, sofern vorhanden... Es gibt eine riesige Auswahl von Adapter, kleinen Kisten oder anderen Lösungen, die einen USB-Ausgang anbieten und sich mehr oder weniger elegant ins Rad integrieren. Irgendwo bei 25 Euro geht es bei Conrad Electronic los, das andere Ende der Preisskala markieren dann der Forumslader bzw. ThePlug

Bei meinen Rädern kommen zwei Varianten zum Einsatz , ein Lader von Cycle2Charge und zweimal Lampen von Busch&Müller, die LUXOS U mit USB-Ausgang. Der Scheinwerfer puffert die Ladeleistung vom Dynamo ab, das ist aus meiner Erfahrung ein großer Vorteil. Der Ladeprozeß beginnt erst, wenn genügend Strom für die Umwandlung auf 5Volt/1Watt auch Sinn macht. Das ist bei 28er Laufrädern ab etwa 15 km/h der Fall. Bei dem ungepufferten Lader fließt direkt ab Schiebegeschwindigkeit der Strom ins Telefon, der reicht aber gerade zu diesem komischen "Einschalten", das immer kommt, wenn die Dinger angestöpselt werden. Wirklich geladen wird das Telefon aber in dem Geschwindigkeitsbereich nicht, eher der Strom durch die Aktivierung des Bildschirms verschleudert. Oberhalb von 15 km/h ist die Ladeleistung dann vergleichbar. Aber genau der kleine Pufferakku macht auf der Strecke den Unterschied aus. Wer viele Stopps durch Ampeln unterwegs hat bzw. beim Höhenmetern unter 15 km/ h rutscht, der verliert mit dem Cycle2Charge im direkten Vergleich die kostbare Energie aus dem Akku.

Ladestrom aus dem Pufferakku vom LUXOS, der kleine Unterschied!

Cycle2Charge-Lader auf dem Vorbau

Warm halten
Das gilt eher für die kalte Jahreszeit, aber bei Temperaturen um den Nullpunkt oder darunter geht die Leistungsfähigkeit des Akkus in den Keller. Also sollte das Telefon nahe am warmen Körper und unter der/den Jacke(n) mitgeführt werden.

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